---

---

Freitag, 31. Januar 2014

Theorie --- geschafft!

Die Theorie-CDROM von BoatDriver ist wirklich das Lehrmittel der Wahl! Ich hab das VKS-Büchlein in die Ecke geschmissen. Die ganze unaufgearbeitete Didaktik! Ja, ich wollte sie hier im Blog selber aufbereiten und ausbreiten. Aber das Unterfangen war anspruchsvoll. Und BoatDriver hat die Arbeit bereits gemacht. Also, was soll ich auch noch?

Seit Tagen habe ich alle angeblich 400 Fragen des Katalogs im Kopf. Dies ist der letzte Stand meiner Prüfungsvorbereitung:


Zusätzlich habe ich die Prüfung auch noch in Französisch und Englisch geübt. Ein weiterer Vorteil der BoatDriver-CDROM. Denn was nützt es mir, wenn ich in der Loire oder im Canal du Midi treibe und eine Klampe suche? Das Ding heisst da "taquet". Die Android-App "Nautic Translate" ist zwar bei der Prüfung nicht erlaubt, beim Üben aber schon.

An die Prüfung hatte ich mich bereits vor Weihnachten angemeldet. Am Mittwoch war es soweit. Hintere Bahnhofstrasse 6, 1. Stock. Es handelt sich um das endlos lange Bürohaus hinter den Bahngeleisen, das vor ein paar Jahren jemand dorthin gestellt hatte, man weiss nicht wer. Dafür hat die Stadt nun wahrlich nicht den nationalen Ortsbildpreis gewonnen. Oder doch? Wenn die Hintere Bahnhofstrasse eine Kurve macht, dann macht das Haus auch eine Kurve --- biegsamer Beton! Das Innere des Hauses fühlt sich an wie der vom Amt aufgebotene Mani Matter: "und dür die lääre Gäng da het me ds Echo ghört dervo".

Doch dann plötzlich Menschen, Gedränge, junge Männer (nur Männer!) etwa drei Dutzend zusammengepfercht in einer Betongrotte, Anspannung, Erwartung. Bald stellt sich einer der jungen Männer als Verkehrsexperte und Prüfungsleiter vor und bittet uns in eine andere Betonhöhle, mit Computern.

Die Prüfung unterscheidet sich vom Übungsprogramm nur in der Hintergrundfarbe. Wie beim Übungsprogramm bin ich nach 10 Minuten mit dem Beantworten der 60 Fragen fertig. Andere geben vor mir ab: manche mit einem Fehler oder keinem, andere fallen durch.

Die ganz jungen machen vielleicht die Motorfahrrad-Prüfung, sind also 14 Jahre alt. Oder vielleicht sind sie auch schon 18 und sehen jünger aus. Oder sie bewerben sich für irgendeine der Kleinmotorrad-Kategorien, über die ich keinen Überblick habe. Einige ältere Herren über 30 sind auch dabei. Einer trägt eine Jacke mit dem Logo eines bekannten Spediteurs. Der macht natürlich eine Lastwagen-Prüfung. Aus dem Augenwinkel sehe ich auf dem Bildschirm rechterhand ebenfalls LKW-Technik. Einen bärtigen Seemann entdecke ich nirgends. Vielleicht bin ich heute der einzige, der in diesem Kanton die theoretische Schiffsführerprüfung ablegt.

Weil dies eine Prüfung ist, gehe ich jede Frage noch einmal durch, aber es gibt keine Zweifel, ich wusste alles. Ich klicke auf "Prüfung beenden", packe meine Sachen und gehe zum Kursleiter. Resultat: bestanden, ohne Fehler.

Tags darauf (30. Januar) bin ich wieder auf dem Rhein für meine achte Fahrstunde. Wie immer üben wir die verschiedenen Anlege-Arten, und heute auch das Mann-über-Bord-Manöver. Der Fahrlehrer schätzt, dass ich insgesamt etwa 17 Stunden bis zur Prüfungsreife brauche. Er hat zweifellos recht.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen