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Samstag, 2. November 2013

Seefahrerlatein, die 48 Teile des Segelschiffs

Heute beginne ich zur Abwechslung mit dem Glossar, das es noch durchzuarbeiten gilt. Ich habe mir Spalten 15.2 und 12.1 durchgenommen, mit mässigem Erfolg: 8/11=73% und 9/15=60%. Gut, für einen ersten Versuch einer Landratte kann man das als "besser als nur geraten" qualifizieren. Aber der Weg ist noch lang...

Die neuen, mir bisher unbekannten Audrücke waren:
  • Auslegekategorien von Sportbooten
  • ausreffen
  • Backkiste
  • Backstag
  • beidrehen
  • Beisegel
  • Mole
  • Nahezuaufschiesser
  • Navigation
Dabei habe ich nicht nur unbekannte Begriffe herausgepickt, sondern auch solche, welche eine spezielle im Schiffahrts-Jargon eine spezielle, präzise Bedeutung haben, obwohl sie in der Umgangssprache ebenfalls vorkommen, dort allerdings in einem allgemeineren oder übertragenen Sinn.

Was reffen heisst, weiss auch der Laie: das Segel verkleinern. Dass ausreffen das Gegenteil davon sein soll, beziehungsweise "die verkleinerte Segelfläche wieder vergrössern", scheint mir aus der Babysprache entlehnt worden zu sein. Die Backkiste hingegen ist zur Abwechslung ein anschauliches Wort. Es handelt sich um eine Kiste, wo man sowohl drauf sitzen als allerlei nautischen Krimskrams verstauen kann. Die Kiste muss nicht notwendiger achtern oder gar backbord stehen. Die Vorsilbe "back" bedeutet ja sonst wie im Englischen "rück", was beim Schiff wahlweise hinten oder links bedeuten kann. In dieser Linie ist der Backstag ein Stag (Mastabstützung), und zwar nicht die linke, sondern die hintere (auf seemännisch: achtern). Um's etwas komplizierter zu machen gibt es auch den Achterstag. Ein Backstag ist sozusagen ein doppelter Achterstag.

Beidrehen, bedeutet anhalten, wollte man meinen. Aber nein, es bedeutet: mit dem Segelschiff anhalten, nämlich duch backstellen der Fock, oder ganz allgemein indem man den Wind aus den Segeln nimmt. Das Aufschiessen ist eine andere Methode, ein Segelschiff trotz Wind zu stoppen: das Schiff wird direkt in den Wind gesteuert, dadurch beginnen die Segel zu flattern und das Schiff verliert Fahrt. Bei hohem Seegang ist es besser, die Segel am Wind flattern zu lassen, dieses Manöver heisst Nahezu-Aufschiesser.

Eine Mole ist ein Steindamm zum Schutz eines Hafens oder einer Hafeneinfahrt. Das Ende der Mole heisst Molenkopf.

Unter Navigation versteht man in der deutschen Sprache die Verfahren zur Ort- und Kursbestimmung. Also genau das, was die Umgangssprache darunter versteht. Eigentlich erstaunlich.

Die Teile der Segeljacht
  1. Want
  2. Saling
  3. Vorstag
  4. Mast
  5. Masttopp
  6. Segellatte/Lattentasche
  7. Achterstag (siehe oben)
  8. Achterliek
  9. Grossbaum
  10. Grossschot
  11. Pinne
  12. Ruderblatt
  13. Spiegel
  14. Kiel
  15. Unterwasserschiff
  16. Wasserlinie
  17. Bugkorb
  18. Relingstütze
  19. Baum-Niederholer
  20. Grosssegel
  21. Vorsegel (Fock/Genua)
  22. Dirk
Weitere Teile in der Aufsicht
  1. Bugbeschlag mit Ankerrolle
  2. Luke
  3. Handlauf
  4. Fockschiene mit Hoepunkt
  5. Backskiste
  6. Winsch
  7. Fallstopper
  8. Schiebeluk
  9. Mastspur
  10. Scheuerleiste
  11. Vordeck
  12. Klampe
  13. Ankerkasten
  14. Cockpit
Teile der Segeljolle
  1. Bug
  2. Wellenbrecher
  3. Pütting
  4. Holepunkt
  5. Reitbalken oder Traveller
  6. Pinne mit Ausleger
  7. Ruderkopf
  8. Ruderblatt
  9. Freibord (das ist ein Mass oder eine Markierung, kein Schiffsteil!)
  10. Schwert
  11. Schwertkasten
  12. Spiegel

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