---

---

Dienstag, 5. November 2013

Segeln: die Windrichtung

Heute für Motorbootanwärter wieder ein widerwärtiges Kapitel Segelkunde. Man kann es den Seglern zwar nachfühlen. Aber! Müssen sie denn für jede Windrichtung einen Namen erfinden??? womöglich plattdeutsch?

Seufz! Sie müssen.

Die Richtungen des Schiffes relativ zum Wind heissen:
  • Vorwindsektor (ohne präzise Gradangabe)
  • Raumsektor (bis 90°)
  • mit halbem Wind (exakt 90°)
  • Amwindsektor (90° bis "am Wind"-Richtung)
  • am Wind (ca 130°)
  • im Wind (hier kann nicht gesegelt werden)
Diese Winkel fliessen in folgende Audrücke ein:
  • Am Wind segeln bedeutet so stark wie möglich gegen den Wind fahren, ohne dass die Segel zusammenfallen.
  • Raumer Wind ist irgendwo zwischen am Wind und vor dem Wind.
  • Wenn man auf halbem Wind fährt, kann man dies
    • auf Backbordbug segelnd d.h. der Wind weht Richtung Backbord
    • auf Steuerbordbug segelnd heisst dass der Wind Richtung Steuerbord weht
  • vor dem Wind wird die Vortriebskraft vor allem durch Winddruck erzeugt, im Gegensatz zu allen anderen Segelarten, wo der Wind (ähnlich einer Flugzeugtragfläche) das gewölbte Segel umströmt und so laterale Kräfte ausüben kann. Die alten Rahsegler waren auf Vorwindfahrt optimiert (80° am Wind), moderne Segler sind im Gegenteil sehr gute Kreuzer (35° bis 40° am Wind) haben aber Mühe vor dem Wind zu fahren (Gefahr der Patenthalse), weshalb sie lieber vor dem Wind kreuzen.
  • im Wind sind die Segel gekillt und das Schiff hat keinen Vortrieb mehr. Dieses Bremsmanöver heisst Aufschiesser.
Ein Rahsegler in der Lagune von Venedig (2006)






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen